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Diabetes: Behandlung mit Tabletten (orale Antidiabetika)

Blutzuckersenkende MedikamenteEine Therapie mit Tabletten kann eine Diabetesdiät nicht ersetzen. Außerdem kommt für eine Tablettenbehandlung lediglich der Typ II-Diabetiker in Frage, da er über eine restliche Eigeninsulinproduktion verfügt. Da 80 Prozent der zum Typ II gehörenden Patienten übergewichtig sind, muss zunächst eine Gewichtsabnahme angestrebt werden. Sie wird erreicht durch eine gezielte Diät und zusätzliche körperliche Aktivitäten. Bevor eine Tablettenbehandlung für den Typ II-Diabetiker begonnen wird, müssen alle Möglichkeiten einer Diättherapie ausgeschöpft worden sein. Folgende Wirkstoffe werden bei der Behandlung mit Tabletten eingesetzt:

Guar (Glucotard)

Der Wirkstoff Guar kommt nicht in Tablettenform, sondern als Granulat auf den Markt. Guarmehl ist ein pflanzlicher Faserstoff und wird aus dem Samen der Guarbohne gewonnen. Es hat die Eigenschaft, als Ballaststoff vom Magen-Darm-Kanal nicht aufgenommen zu werden. Durch die Quelleigenschaften des Guarmehls wird die Nahrung vom Magen an den Darm verzögert abgegeben, so dass ein längeres Sättigungsgefühl mit verminderter Nahrungsaufnahme entsteht.

Im Darm selbst werden die Kohlenhydrate, verzögert durch die Darmwand aufgenommen. Daraus resultiert ein langsamerer Blutzuckeranstieg. Außerdem ist eine Senkung der Blutfette beobachtet worden.

Guar selbst wird nicht verdaut - sondern als Vielfachzucker unverändert ausgeschieden. Das führt, vor allem zu Beginn der Einnahme, zu Blähungen, Völlegefühl sowie eventuell zu Übelkeit oder Durchfall. Aus diesen Gründen beginnt eine Behandlung mit kleinen Mengen (3 x 1/3 Beutel je Tag) und wird später auf 3x1 Beutel je Tag gesteigert. Guar ist vor den Mahlzeiten mit viel Flüssigkeit einzunehmen.

Acarbose

Ein weiteres Granulat ist der Wirkstoff Acarbose. Er hemmt die Glukosefreisetzung aus Vielfachzuckern. Da bisher Lang­zeitergebnisse mit Acarbose fehlen, ist das Medikament für die klinische Anwendung noch nicht freigegeben.

Metformin (Glucophage retard)

Ein andersartiger therapeutischer Weg zur oralen Behandlung von Typ II-Diabetikern wird mit der zu den Biguaniden gehörenden Substanz Metformin (Glucophage retard/mite) beschritten. Diese Substanz sorgt primär für eine verbesserte Wirkung des körpereigenen Insulin und ist daher darauf angewiesen, dass die Bauchspeicheldrüse noch gewisse Restmengen an Insulin ausschüttet. Außerdem verlangsamt Metformin die Aufnahme von Kohlenhydraten im Darm und hemmt im Stoffwechsel selbst den Glucoseaufbau. Im Gegensatz zu Sulfonyl-Harnstoffen treten keine vorübergehenden Unterzuckerungen auf, die den Appetit übermäßig anregen. So wird neben einer Gewichtsabnahme auch eine Verbesserung von Fettstoffwechselstörungen beobachtet. Meist wird Metformin als Kombinationsbehandlung mit Sulfonyl-Harnstoffen durchgeführt. Da das Präparat eine Gewichtsabnahme fördert, kann sein Einsatz besonders bei Patienten mit Übergewicht nützlich sein.

Sulfonyl-Harnstoffe

Sulfonyl-Harnstoffe werden seit 30 Jahren in der Behandlung des Typ II-Diabetikers eingesetzt. Für Typ I-Diabetiker sind sie ungeeignet, weil diese über kein körpereigenes Insulin verfügen.

Und so wirken die Sulfonyl-Harnstoffe: Bei noch vorhandener Insulinbildung in der Bauchspeicheldrüse wird bei Einnahme des Wirkstoffes das in dem Pankreas gespeicherte Insulin vermehrt abgegeben - möglicherweise auch die Bildung von Insulin gesteigert.

Die heute gebräuchlichsten Präparate sind:
Euglucon N                                             Prodiaban
Semi-Euglucon N                                  Glurenorm
Glutril                                                        Diabetoral

Augenblicklich ist Euglucon N das in Deutschland am weitesten verbreitete Sulfonyl-Harnstoff-Medikament. Mehrere Firmen haben die darin enthaltene Wirksubstanz Glibenclamid übernommen und bieten dieses Medikament ebenfalls an. Aufgrund seiner intensiven Wirkung muss es am Anfang einer Therapie in kleinen Mengen eingenommen werden.

Bei der Einnahme von Sulfonylharnstoffen müssen Diabetiker auf eine regelmäßige Ernährung achten, da ohne Kohlenhydratzufuhr gefährliche Unterzuckerungen entstehen können. Als Nebenwirkung kann es zu einer leichten Gewichtszunahme kommen.


Insulintherapie bei DiabetesDiabetes mellitus

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